„United we stand, divided we fall“: Mit diesem Apell des Ratspräsidenten Donald Tusk vor dem letzten EU-Gipfel in Malta hat Europa eine neue Phase der europäischen Integration eingeleitet, insbesondere auch im Bereich der gemeinsamen Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik. Die Europäische Union sichert heute und für weitere Generationen Frieden in Europa. Zivilgesellschaftliche Bewegungen wie beispielsweise „Pulse of Europe“ lassen viele Europa-Befürwörter angesicht des BREXIT und weiterer Bedrohungen für die europäische Einigungsidee neu und bewusst vor allem auch in der Öffentlichkeit aufstehen.
Vielleicht war das Jahr 2016 daher im Ganzen gesehen deshalb sogar eine Stärkung Europas. Dem „Trotz Alledem“ eines bekennenden Europa-Liebhabers wie Heribert Prantl lässt sich daher zugleich ein „Jetzt erst Recht“ hinzufügen.
Am 25. März 1957 – also vor 60 Jahren und auch als Reaktion auf die Ablehnung der Idee einer Europäischen Verteidigungsgemeinschaft EVG durch das französische Parlament – wurden die sogenannten Römischen Verträge von Bundeskanzler Adenauer und Staatssekretär Walter Hallstein sowie von den BENELUX-Staaten Belgien, Niederlande und Luxemburg unterzeichnet, die im Januar 1958 in Kraft traten. Seither blicken wir insgesamt auf eine erfolgreiche und weltweit einmalige Friedens- und Wohlstandsgeschichte Europas zurück.
Vor diesem Hintergrund feierten wir gerade auch in den Landkreisen Reutlingen und Tübingen den Europatag 2017 mit einem Festakt, der unter den nachfolgenden Leitfragen zum einen eine selbstvergewissernde Rückbesinnung und zum anderen die Zukunft in den Blick nimmt:
- Wie lässt sich, gerade auch aus dem Südwesten Deutschlands heraus, die Ausgangslage der Römischen Verträge von 1957 beschreiben und welche Rolle spielt für uns Baden-Württemberger dabei die deutsch-französische Freundschaft?
- Was waren und sind die Stärken Europas, wenn wir hier in Reutlingen heute an unseren ganz persönlichen Alltag in Gesellschaft und Freizeit, sowie in Bildung, Wirtschaft und Verwaltung denken?
- Was bringt Europa für unseren Wohlstand, wo ist Europa wichtig, welche Projekte werden von der EU mit gefördert?
- Und schließlich: Wie wird, unter Berücksichtigung der von der Kommission vorgelegten fünf Szenarien, die Zukunft Europas aussehen? Was muss bleiben, was sollte sich verändern?
Der Vorsitzende des Ausschusses für die Angelegenheiten der Europäischen Union im Deutschen Bundestag, Gunther Kriechbaum MdB hielt die Festrede zum 60. Jahrestag der römischen Verträge. Regierungspräsident Klaus Tappeser hielt ein Grußwort.
Über die oben genannten und weitere Leitfragen zu diesem breiten Themenkreis diskutierten wir mit ausgewiesenen Praktikern und Experten aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung – und natürlich mit den Bürgerinnen und Bürgern aus der gesamten Region Neckar-Alb.
Auf dem Podium diskutierten:
Gunther Krichbaum, MdB, Wirtschaftsjurist und Vorsitzender des Ausschusses für die Angelegenheiten der Europäischen Union im Deutschen Bundestag
Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. Norbert Höptner, Europabeauftragter der Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau des Landes Baden-Württemberg, Director Steinbeis-Europa-Zentrum
Martin Fahling, Bereichsleiter International der IHK Reutlingen / Tübingen / Zollernalb
Dr. rer. soc. Martin Große Hüttmann, Akademischer Oberrat am Institut für Politikwissenschaft der Universität Tübingen und Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Europäischen Zentrums für Förderalismus-Forschung (EZFF) Tübingen
Christoph Schnabel, Senior Manager bei der u.a. auf Sozialwirtschaft spezialisierten perplus GmbH, Frankfurt am Main
Moderation:
Dr. Kurt Gaissert, externer Sprecher der Europäischen Kommission, Brüssel
Die Veranstaltung war ein voller Erfolg. Vielen Dank!
v.l.n.r.: Christoph Schnabel, Dr. rer. soc. Martin Große Hüttmann, Julian Storz,
Dr. Niels Joeres, Dr, Kurt Gaissert, Martin Fahling, RP Klaus Tappeser,
CDU-Bundestagsabgeordneter Michael Donth, Gunther Krichbaum MdB,
Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. Norbert Höptner
v.l.n.r.: Martin Fahling, Christoph Schnabel, Gunther Krichbaum MdB,
Dr. Kurt Gaissert, Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. Norbert Höptner,
Dr. rer. soc. Martin Große Hüttmann